Was uns wirklich bewegt – und warum das wichtig für Deinen Job als Nachhaltigkeitsmanager*in ist

Werte wirken

Warum handeln so viele Menschen nicht nachhaltig, obwohl die Klimakrise längst Realität ist?

Eine plausible Erklärung liefert u.a. das PACE Projekt (Forschung mit regelmäßigen Erhebungen in kurzen Zeitabständen) der Universität Erfurt:

Viele Menschen wollen durchaus zum Klimaschutz beitragen – sie unterschätzen jedoch massiv, wie sehr andere in ihrem Umfeld das ebenfalls wollen.

➡️ Die „Handlungsbereitschaft gegen die Klimakrise“ ist größer, wenn entsprechende soziale Normen erlebt werden, aber auch wenn das KLIMAWISSEN höher ist und besonders, wenn die Maßnahmen als effektiv oder sehr effektiv eingeschätzt werden.

Diese Dynamik wurde auch von Bouman & Steg (2019) beschrieben:

👉 Menschen handeln besonders dann pro-ökologisch, wenn sie glauben, dass andere ähnliche W E R T E teilen.

👉 Wird dieses gemeinsame Wertesystem nicht sichtbar, bleibt das Engagement aus – obwohl die Bereitschaft vorhanden ist.

🔍 Für Dich als Nachhaltigkeitsmanager*in bedeutet das:

Du musst vermutlich weniger Überzeugungsarbeit leisten, als es sich für dich anfühlt.

Vielmehr geht es darum, die bereits vorhandenen Werte und Anliegen sichtbar zu machen und Resonanz zu erzeugen.

3 Impulse, wie das gelingen kann:

1. Starte einen Werte-Dialog in den Teams.

Frage z. B.: „Was ist euch als Team (uns) wirklich wichtig?“

Verknüpfe die Antworten mit Nachhaltigkeit. Oft ergibt sich eine überraschende Nähe zu Umwelt- und Gemeinwohlwerten.

2. Nutze Unzufriedenheit als Katalysator.

Ein Abteilungsleiter wandte sich an mich, weil sein Team immer noch über die Frage diskutierte, „ob“ Klimaschutz Teil ihrer Arbeit sein solle.

Nach einem 3-stündigen Klima Puzzle Workshop war die Richtung klar: Die Energie floss ab sofort in die konkrete Frage „wie“ Klimaschutz in die Arbeit besser integriert werden kann. (Vgl. Studienergebnisse des PACE Projekts: während nur 35% der Personen mit niedrigem Klimawissen eine hohe Handlungsbereitschaft zeigen, liegt diese bei Menschen mit hohem Klimawissen mit 58% deutlich darüber.)

Unzufriedenheit mit dem Status Quo kann ein idealer Einstiegspunkt für nachhaltige Transformation sein.

3. Echter Kontakt. Besonders bei unterschiedlichen Sichtweisen ist es wichtig, dass du empathisch zuhörst und nicht sofort argumentierst.

Wie gelingt es dir in Gesprächen, eine gute Beziehung und Verbundenheit herzustellen?

💡 Menschen handeln, wenn sie spüren: „Ich bin nicht allein.“

Zeig ihnen, wie viele Kolleg*innen in deiner Organisation Klimaschutz als wichtigen Wert erachten und persönlich bereits handeln – dann wird aus Haltung Handlung.

📊 Zum Projekt PACE (Planetary Health Action Survey9: https://projekte.uni-erfurt.de/pace/topic/

#NachhaltigkeitImUnternehmen #nachhaltigfuehren